© Anne Kraume
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Neues DFG-Projekt bewilligt!

Reisende Bibliotheken. Transatlantische Wissensordnungen an der Schwelle zum 19. Jahrhundert

Das Projekt „Reisende Bibliotheken. Transatlantische Wissensordnungen an der Schwelle zum 19. Jahrhundert“ wird in zwei aufeinander bezogenen Teilprojekten überprüfen, inwiefern der niederländische Philosoph Cornelius de Pauw mit seinen "Recherches philosophiques sur les Américains" (1768) verantwortlich ist für die Entstehung eines eigenständigen hispanoamerikanischen Wissensdiskurses und einer darauf gründenden hispanoamerikanischen Literatur in der Zeit um die Unabhängigkeit. Ein erstes Teilprojekt widmet sich der literaturwissenschaftlichen Erschließung von de Pauws Werken und deren diskursanalytischer Situierung im Kontext der europäischen Aufklärung. Ein zweites Teilprojekt legt seinen Fokus auf die transatlantische Vernetzung der Wissensdiskurse und untersucht, wie die europäischen Diskurse im Vorfeld der hispanoamerikanischen Unabhängigkeit von Autoren wie Juan Ignacio Molina, Francisco Javier Clavijero und fray Servando Teresa de Mier aktualisiert werden. Beiden Teilprojekten gemeinsam ist ihr philologisches Interesse an den literarischen Formen, mit Hilfe derer diese Wissensdiskurse vermittelt werden. Das genuin literaturwissenschaftliche Ziel des Gesamtprojekts ist es deshalb, am Beispiel des transatlantischen Wissensdiskurses an der Schwelle zum 19. Jahrhundert grundsätzliche Möglichkeiten des Verhältnisses von literarischer Form und Wissen auszuloten.