Dr. Serena Piozzi

Postdoc-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung

 


Forschungsschwerpunkte

  • Italienische Literatur des 20. Jahrhunderts
  • Kriegsliteratur
  • Formen des literarischen Gedächtnisses

     

aktuelles Forschungsprojekt

Faschismus und Erinnerung. Die Selbstzensur von Carlo Emilio Gadda, Ardengo Soffici und Elio Vittorini (gefördert durch die Alexander von Humboldt-Stiftung)

Das Forschungsprojekt untersucht die Beziehung zwischen italienischer Literatur, faschistischer Ideologie und Erinnerung aus der Perspektive der Selbstzensur. Es wird versucht zu unterstreichen, auf welche Art und Weise das Nicht-Gesagte einen unumgänglichen Aspekt für die Erforschung der Interaktion zwischen den Intellektuellen und der Gesellschaft darstellt und zwar dann, wenn sich der Schriftsteller selbst die Verschwiegenheit auferlegt und inwieweit das Schweigen die schriftlichen Zeugnisse beeinflusst und das Gedächtnis der individuellen und kollektiven Erfahrung verzerrt hat. Im Besonderen werden der Roman Il garofano rosso von Elio Vittorini (1948) und seine französische (1950), deutsche (1951) und amerikanische Übersetzung (1952 und 1955), das Tagebuch Sull’orlo dell’abisso von Ardengo Soffici (1962) sowie das Pamphlet Eros e Priapo von Carlo Emilio Gadda (1967) analysiert. All diese Texte sammeln Erfahrungen, Beobachtungen und Berichte über die zwanzig Jahre andauernde faschistische Diktatur, wie sie von den Schriftstellern damals erlebt wurde. Die Texte eint der Umstand, dass sie erst nach dem Sturz des Regimes veröffentlicht wurden. Allesamt sind sie wirksam, um Tabus aufzudecken, Zweideutigkeiten zu enthüllen und Widersprüche ans Licht zu bringen, die im Klima der Nachkriegszeit eines Landes entstanden sind und geschürt wurden, das sich um die Ausbildung einer neuen Identität bemühte.

Curriculum Vitae

Seit November 2020

Postdoc-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Michael Schwarze

Oktober 2017-März 2018

Forschungsaufenthalt an der Universität Konstanz

November 2015-April 2019

Promotion in Italianistik an der Universität Pisa mit der Dissertation: “Cronaca e storia di un’amicizia. Carteggio tra Antonio Baldini e Pietro Pancrazi (1918-1952)”. Note: “Ottimo con lode” (Bestnote)

September 2012-April 2015

Diplomstudium in moderner Philologie an der Universität Florenz mit der Diplomarbeit: “Aspetti di un mito mediterraneo. Ulisse in Primo Levi e Umberto Saba”. Note: “110/110 e lode” (Bestnote)

Ausgewählte Publikationen

Monographien

Dissertation: Antonio Baldini/Pietro Pancrazi: Carteggio (1918-1952), introduzione e cura di Serena Piozzi, premessa di Franco Contorbia, Pesaro (Metauro Edizioni) 2021.

Aufsätze

“Il critico scrittore e il poeta girovago. Carteggio di Pietro Pancrazi e Giuseppe Ungaretti (1920-1945)”, in: Studi italiani 59 (2018,1), S. 75-105.

Rezensionen

Firenze capitale europea della cultura e della ricerca scientifica. La vigilia del 1865, Atti del Convegno di Studi, Firenze, 21-22 novembre 2013, a cura di Giustina Manica, Firenze (Polistampa) 2014, in: Studi italiani 56 (2016,2), S. 191-193.

Filippo Orioles: Il riscatto d’Adamo nella morte di Gesù Cristo, a cura di Salvatore Bancheri, con la collaborazione di Johnny L. Bertolio, New York-Ottawa-Toronto, (Legas) 2015, in: Studi italiani 55 (2016,1), S. 203-205.